| Der Audi quattro 20V
Der neue Fünfzylinder-Vierventiler mit Turbolader setzt Maßstäbe! Den bislang stärksten Dampfhammer der umfangreichen Motorenpalette lieferte Audi mit dem kurzen Quattro. Die Straßenversion stellte satte 306PS zur Verfügung. Ein Leistungsvolumen mithin, das weltweit im Konzert potenter Sportwagen einen ausgezeichneten Platz einnahm. Das technische Equipment gestaltete sich entsprechend aufwendig: Fünfzylinder Vierventiler mit Kennfeldzündung, Einspritzung, Abgasturbolader und Ladeluftkühler. Der reinrassige Sportmotor, Basis für den Antrieb der Fahrmaschine Rallye-Quattro S1, enthielt alle Elemente extremer Kraftentfaltung. Nachdem die Rallye-Aktivitäten von Audi eingestellt wurden, verschwand dieses Aggregat zunächst in der Versenkung. Jetzt ist es wieder da, in einer geläuterten sprich milderen Form, aber es steht immer außerordentlich gut im Futter. Die Leistungsabgabe von 162KW (220PS) ist nicht alltäglich. Das Spitzentriebwerk der Fünfzylinder-Baureihe hat 2,2 Liter Hubraum und beeindruckt zunächst allein bei der Lektüre seiner technischen Daten. So verspricht zwar das Leistungsmaximum von 162KW (220PS) bei 5700 U/min schon kräftigen Schub, aber das Drehmomentangebot fällt völlig aus dem Rahmen. Bereits bei 1950 U/min also wenig über der Leerlaufdrehzahl, wird das höchste Drehmoment von 309 Newtonmeter abgegeben. Eine Charakteristik immerhin, die bislang bei Turbo-Triebwerken völlig absurd erschien. Sämtliche Informationen deuten darauf hin, dass das mit dem Abgasturbolader üblicherweise verbundene "Turboloch" beim Hochbeschleunigen an diesem Motor gänzlich verschwunden ist. Gegenüber dem Basis-Aggregat im Sport Quattro wurde nichts eingespart, sondern schlicht eine andere Auslegung gewählt. So entsprechen die Ventildurchmesser weiterhin den Ein- und Auslässen im Sportmotor, die Ventilsteuerzeiten dagegen gerieten wesentlich ziviler. Was unter anderem der Laufkultur bekommt. Und das vollelektronische Motormanagement mit Lambdatechnik, inklusive zweier Katalysatoren stellt eine optimale Abgasreinigung sicher.
Der neue Triebsatz stammt vom Sport Quattro Ungewöhnlich hoch fiel für einen Turbomotor die Verdichtung von 9,3 aus. Zusammen mit einem angepassten Turbolader und dem Vierventilkopf ist damit ein hervorragendes Ansprechverhalten realisierbar. Die mitunter bemängelte "Trägheit" von Turbomotoren soll verschwunden sein, vielmehr sind die Reaktionen eines sportlichen Saugmotors zu erwarten. Geschmiedete Kolben, mit wirksamer Öl-Spritzkühlung versehen, verstärkte Kurbelwellenlager eine kräftige Kupplung und ein erleichtertes Schwungrad zeichnen für Haltbarkeit verantwortlich. Die Bosch Motronic arbeitet als "lernendes" System und ist in der Lage, Veränderungen der Grundeinstellung selbständig zu korrigieren. Eine Leerlaufeinstellung beispielsweise wird überflüssig. Selbstverständlich ist auch die Audi-spezifische Klopfgrenzregelung vorhanden, die ohne Manipulation des Fahrers auskommt. Beim ersten Anzeichen einer klopfenden Verbrennung stellt die Motronic für jeden Zylinder individuell einen späteren Zündzeitpunkt ein. Reicht das noch nicht aus, wird auch noch der Ladedruck gesenkt. Ein System das Motorschäden zuverlässig verhindert, wenn statt des geforderten Eurosuper Bleifrei nur Normal Bleifrei zur Verfügung steht.
Technische Daten
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Kontakt: 1. Vorsitzender: Michael Locher
2. Vorsitzender: Werner Ebner |