Einführung Sportquattro

 

Aus dem  Serienquattro wurde der leistungsgesteigerte Audi Rallye-quattro entwickelt,  der auf Anhieb im Automobilsport spektakuläre Erfolge erzielte. Unter anderem  gewann AUDI 1982 die Rallye-Marken-Weltmeisterschaft und 1983 wurden Mikkola/Hertz  Rallye-Fahrerweltmeister. 1984 wurde für AUDI zum totalen Erfolg. Neben der  Markenweltmeisterschaft gewann AUDI mit Blomqvist/ Cederberg die  Fahrer-Weltmeisterschaft und Mikkola/Hertz wurden Vizeweltmeister.

Um auch in den  kommenden Jahren den technischen Fortschritt gegen die stark nachrüstende  Konkurrenz von Lancia, Peugeot, Nissan und ab 1986 auch Porsche verteidigen zu  können, entstand 1983 auf dem Reißbrett der "Audi Sport quattro.

Mit dem neuen,  ab Dezember 1984 ausgelieferten "Audi Sport quattro" setzt AUDI nunmehr einen  weiteren Meilenstein in der Entwicklung technisch hochwertiger und enorm  leistungsstarker Automobile mit überlegenen Fahreigenschaften.

225 kW/306 PS  Leistung, eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 250 km/h und überragende  Beschleunigungswerte (0 - 100 km/h in ca. 4,9 sec.) sind die eindrucksvollen  Glanzlichter dieses Vollblut-Sportcoupés.

Durch den  gegenüber dem Serien- und dem "Rallye-quattro" um 300 mm verkürzten Radstand  wurde der neue 2+2 sitzige "Audi Sport quattro" leichter, noch wesentlich  handlicher und damit selbst auf den winkligsten Rallyepfaden problemlos und  außerordentlich behände manövrierbar.

Die  Fahreigenschaften, insbesondere die Richtungsstabilität und der Vortrieb auch  unter extremen Straßenverhältnissen, sind auch für den kompakten Audi "Audi  Sport quattro" durch den permanenten Allradantrieb beispielhaft.

Der "Audi Sport  quattro" wird die Basis für alle zukünftigen Werkseinsätze im Rallye-Sport sein.  Darüber hinaus bietet er allen im Sport ambitionierten Privatfahrern sowie  potenten Tunern die Möglichkeit, sich erfolgreich im Automobilsport zu  betätigen.

Gleichzeitig  wendet sich der "Audi Sport quattro" aber auch an jenen ganz speziellen  Kundenkreis, der - ohne aktiver Automobilsportler zu sein - die Faszination des  gelassenen, überlegenen Fahrens in einem komfortablen Sportcoupé höchster  Wertmaßstäbe schätzt.

So ist der  "Audi Sport quattro" auch sinnfälliger Ausdruck eines in jeder Hinsicht  einzigartigen Automobils, das dem verantwortungsbewussten Fahrer über den  automobilistischen Alltag hinaus eine neue Dimension des Fahrens erschließt und  ihm das gediegene Prestige technischer Kennerschaft und die dazu gehörige  Exklusivität verleiht.

 

Betreuung und Kundendienst

Der "Audi Sport  quattro" ist ein völlig neues Auto, das mit dem Audi quattro nur den Namen  gemeinsam hat. Für die Kundendienst-Betreuung muss daher ein möglichst  kostenoptimaler, unkonventioneller neuer Weg beschritten werden.

Alle "normalen"  Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben können von allen V.A.G. Partnern  wahrgenommen werden. Für die Durchführung dieser Aufgaben steht eine  Betriebsanleitung und ein Heft "Instandhaltung genau genommen" zur Verfügung.

Bei schwierigen  Kundendienstfragen und/oder Unklarheiten ist die für die Betreuung installierte  KD-Kontaktstelle in Ingolstadt einzuschalten. Die Durchführung spezieller  Instandsetzungen erfolgt in der Bundesrepublik Deutschland über die  konzerneigenen Kundendienstwerkstätten der Werke Ingolstadt, Neckarsulm und  Wolfsburg.

In den  europäischen Volumenmärkten und den USA erfolgt diese Betreuung durch Betriebe  der Kundendienst-Organisation des Importeurs.

 

 

 

Technische Daten

 

Motor

Nach der  Präsentation des Turbomotors 3. Generation im neuen Audi 200 Turbo erfolgte zur  IAA 83 die Vorstellung "Turbomotor 4. Generation" im "Audi Sport quattro".

Losgelöst von  den engen Zwängen der Großserienfabrikation setzt AUDI neue Maßstäbe bei der  Entwicklung von Hochleistungsmotoren.

Noch nie  wurden, wie hier, im Serienautomobilbau alle technischen Möglichkeiten zur  Leistungssteigerung nebeneinander eingesetzt. Neben der bereits aus dem Audi 200  Turbo und Audi quattro bekannten Abgasturboaufladung ist hier der auffälligste  Unterschied die Verwendung eines Zylinderkopfes mit 4-Ventilen pro Zylinder.

Aber auch im  Motorumfeld wurde alles getan, um dem "Audi Sport quattro" einen Motor  mitzugeben, der in Bezug auf Leistung, Gewicht, Verbrauch und Abmessungen alles  in den Schatten stellt, was von bisherigen Hochleistungsmotoren bekannt ist.

Unter den  gegebenen Voraussetzungen genügt dem Fünfzylinder-Reihenmotor ein Hubraum von  2,13L, um eine Leistung von 225 kW/306 PS zu erreichen.

Die Reduzierung  des Hubraums von normalerweise 2,14L auf 2,13L wurde nötig, um trotz des für  Turbomotoren im Wettbewerb festgelegten "Turbo-Faktors" von 1,4 unter 3L Hubraum  zu bleiben (2,14L x 1,4 = 3,008L; 2,13L x 1,4 = 2,986L).

Dies ist  wichtig, da Fahrzeuge mit Weniger als 3L Hubraum laut Reglement unter 1000 kg  wiegen dürfen.

Entsprechend  der Funktion des "Audi Sport quattro" als zukünftiges Siegerauto auf den  nationalen und internationalen Rallyepisten ist das Gesamtkonzept des Motors so  ausgelegt, dass für den sportlichen Einsatz eine weitere Leistungssteigerung auf  450 - 500 PS recht einfach möglich ist.

Um das  Mehrgewicht des 4-ventiligen Zylinderkopfes sowie des üppig dimensionierten  Ladeluftkühlers und des größeren Turboladers aufzufangen, ist ein Motorblock aus  Aluminium eingesetzt.

Der bereits in  vielen Vorversuchen und vor allem im Rallye-Sport erprobte Motorblock ist um 23  kg leichter als der bisher bekannte Fünfzylindermotorblock in Graugussausführung.

Beim "Audi  Sport quattro" kommt eine neue Technologie für Motorblöcke aus Aluminium zum  Einsatz, wobei dünnwandige Graugussbuchsen von einer Aluminium-Legierung umgossen  sind.

Von den  zahlreichen Möglichkeiten Aluminium-Motorblöcke herzustellen, hat sich diese  Methode für AUDI als günstigste herausgestellt. Da der neue Zylinderkopf  ebenfalls Aluminium besteht, handelt es sich um den ersten  "Voll-Aluminium-Motor", den AUDI der Öffentlichkeit vorstellt.

Völlig neu ist  auch der Zylinderkopf.

4 Ventile pro  Zylinder bieten gleichermaßen bei, Renn- und Straßenmotoren bessere  Voraussetzungen in vielen Kriterien.

Hauptvorteile  sind:

    - Bessere  Füllung,
    - Mehr Leistung und Drehmoment
    - Optimale Verbrennung durch zentrale Zündkerzenanlage und kompakte  Brennraumform
    - Höhere Verdichtung
    - Reduzierter Verbrauch
    - Günstiges Abgasverhalten

Die Anordnung  von 4 Ventilen pro Zylinder erforderte für AUDI die Neukonzeption eines  Querstromzylinderkopfes.

Dieser stellt  in Bezug auf Frischgas- und Abgas-Durchsatz und damit auch in Richtung  Drehfreudigkeit und Leistung sicher das Optimum dar.

Aus dem  Rennsport kommen Einflüsse und Erkenntnisse hinsichtlich Brennraumform und  Ventilwinkel Besonders der Trend zu kleinen Ventilwinkeln und damit weg von  großen Ventilen, wurde von AUDI konsequent durchgeführt.

Der extrem  kleine Ventilwinkel im "Audi Sport quattro" von 25° ergibt außergewöhnlich  günstige Bedingungen, auch in Hinsicht auf eine möglichst kompakte  Brennraumform.

Durch die  schmale Bauweise des ersten 4-Ventil-Querstrom-Zylinderkopfes für einen  Fünfzylinder-Reihenmotor konnten zudem auch weitere Vorteile genutzt werden.

So ist es  möglich, die beiden eng nebeneinander liegenden Nockenwellen über ein  schräg verzahntes Zahnradpaar miteinander zu koppeln.

Über einen  Zahnriemen wird nur die Auslassnockenwelle direkt angetrieben. Ebenso konnte  durch diese kompakte Bauweise das Mehrgewicht des 4-Ventil-Zylinderkopfes so gut  wie kompensiert werden.

Einen neuen Weg  ist Audi auch in der Anordnung der Ventile zueinander gegangen.

Nicht gegenüber  oder über Kreuz stehen die Ein- und Auslassventile zueinander, sondern  unsymmetrisch nebeneinander.

Das ermöglicht  neben dem kleinen Ventilwinkel eine günstige Konzentration des Brennraumes  unterhalb der Auslassventile. Diese stehen parallel zur Zylinderrichtung, während  die Einlassventile in einem Winkel von 25 ° schräg nach außen geneigt sind.

Die Zündkerze  befindet sich verbrennungsgünstig genau in der Mitte zwischen den 4 Ventilen.

Die schon beim  Saugmotor günstigen Werte, die sich mit Motoren mit 4 Ventilen pro Zylinder  erreichen lassen, ergeben zusammen mit der Turboabgasaufladung noch bessere  Ergebnisse.

Im Zylinderkopf  und auch im Umfeld dieses Motors spiegelt sich die langjährige Erfahrung von  AUDI mit aufgeladenen Motoren wieder.

 

Ansaugsystem

Um saugseitig  sicherzustellen, dass jedem Zylinder sowohl die gleiche Luft- als auch  Kraftstoffmenge zugeführt wird, verwendet Audi beim Sport quattro Motor ein  zweiflutiges Ansaugsystem.

Der besonders  strömungsgünstig ausgelegte Ansaugkrummer beinhaltet neben den Öffnungen für die  Einspritzventile auch die Wasserführung aus dem Zylinderkopf.

Um möglichst  geringe Druckverluste zwischen Saugrohr bzw. Drosselklappe und Ladeluftkühler zu  erreichen, wurde der Abstand zwischen diesen beiden Bauteilen minimiert (ca. 150  mm beim. "Audi Sport quattro" gegenüber ca. 600 mm beim Audi quattro).

 

Antipumpregler

Neu ist auch  ein dem Ladeluftkühler vor geschalteter Antipumpregler.

Die Steuerung  des Ladedruckes im Schiebebetrieb erfolgt ansaugseitig durch den Antipumpregler,  dessen Druckkammer über die Steuerleitung mit dem Saugrohr verbunden ist.

Der beim  Schließen der Drosselklappe im Saugrohr entstehende Unterdruck öffnet das  Umluftventil, so dass die Ladeluft über die Bypassleitung zur Saugseite des  Verdichters zurückströmen kann. Dadurch können Druckstöße in den  Ladeluftleitungen verhindert und das Ansprechverhalten verbessert werden.

 

Ladeluftkühler

Der extrem  große Ladeluftkühler ist in den Abmessungen vom Rallye-quattro übernommen. Neben  minimalem Druckverlust wurde auf optimale Abkühlung besonderer Wert gelegt.

So gelingt es,  die bei maximaler Aufladung auf 140° C erhitzte Luft im Ladeluftkühler auf 60° C  rückzukühlen.

Diese Abkühlung  ist beim neuen Audi Fünfzylinder-Turbomotor neben dem 4 Ventil-Zylinderkopf eine  der Grundvoraussetzungen, um die angestrebten Leistungswerte zu erreichen.

 

Abgaskrümmer

Entscheidenden  Einfluss auf eine hohe Leistung beim Turbomotor besitzt der Abgaskrümmer.

Versuche haben  gezeigt, dass die optimale Wirksamkeit erreicht wird, wenn jeder Abgasstrang  möglichst nahe bis zum Turbinengehäuse geführt werden kann.

Der Motor des  "Audi Sport quattro" besitzt einen gegossenen Abgaskrümmer, bei dem sich die  fünf Abgasströme erst knapp vor dem Eintritt in das Turbinengehäuse vereinen.

An dieser  Stelle sitzt auch das Ladedruckregelventil, welches den maximalen Ladedruck auf  ca. 1,04 bar Überdruck begrenzt.

Durch diese  Anordnung und die genaue Abstimmung der einzelnen Abgasströme der Zylinder in  Hinsicht auf Lange und Zusammenführung gelingt es, die im Abgas steckende  Energie am besten auszunutzen.

Turbolader und  Ladedruckregelventil sind so angeordnet, dass bestmögliche Strömungsverhältnisse  vorliegen.

Alle  Anordnungen zusammen sind so ausgelegt, dass für die Weiterentwicklung dieses  Motors zum Rallye-Motor die günstigsten Voraussetzungen herrschen.

So gesehen wird  sich das Rallyeantriebsaggregat mit 332 kW/450 PS vom Serienmotor mit 225 kW/306  PS - bis auf Änderungen im Ölkreislauf (Trockensumpfschmierung) - äußerlich kaum  unterscheiden.

 

Zündung

AUDI hat die  Aktivitäten mit dem Audi quattro schon immer als Einführung neuester  Technologien gesehen.

Diese Tradition  wird auch beim neuen "Audi Sport quattro" fortgeführt.

Aber auch  bereits bewährte Techniken, wie die voll elektronische Zündanlage mit  Kennfeldsteuerung des Audi 200 Turbo, finden im "Audi Sport quattro" Anwendung.

Interessant ist  in diesem Zusammenhang ein in die Zündanlage integriertes  Fehlerüberwachungssystem, mit dem alle zur Eingangsperipherie gehörenden  Sensoren und Schalter selbständig überprüft werden.

Auftretende  Fehler werden wie beim neuen Audi 200 Turbo über eine Fehlerlampe im  Schalttafeleinsatz angezeigt und können mit Hilfe von Leerlaufschalter und  Bremspedal über die codierte Anzeige im Drehzahlmesser lokalisiert werden (siehe  voll-elektronische Zündung Audi 200 Turbo).

 

Einspritzanlage

Erstmalig  findet bei Audi-Turbomotoren eine neue, vollelektronische Einspritzanlage  Verwendung.

Die eingebaute  Bosch LH-Jetronic (L steht für Luftmasse, H steht für Hitzdraht) gilt nach dem  heutigen Stand der Technik als modernste ihrer Art.

Bei ihr wird im  Gegensatz zu bisherigen Einspritzanlagen nicht die Luftmenge sondern die  Luftmasse gemessen.

Im Unterschied  zur Luftmengenmessung lassen sich folgende Vorteile aufzeigen:

    - Keine  Messfehler beim Fahren in großer Höhe
    - Keine Pulsationsfehler
    - Schnelles Ansprechverhalten
    - Keine bewegten Teile
    - Einfacher Aufbau
    - Keine Fehlerfassung durch unterschiedliche Ansauglufttemperatur
    - Verbesserte Anpassung an den Motorbetrieb
    - Exaktes Erfassen der Luftmasse

Funktion:

Der  Hitzdraht-Luftmassenmesser arbeitet nach dem "Konstant-Temperatur-Prinzip".

Der Hitzdraht  ist Teil einer Brückenschaltung, deren Diagonalspannung durch Veränderung des  Heizstroms auf Null geregelt wird. Wenn die Luftmasse zunimmt, wird der Draht  gekühlt, und der Widerstand nimmt ab.

Dies führt zu  einer Veränderung der Spannungsverhältnisse in der Steuerung, welche von der  Regelschaltung sofort durch die Erhöhung des Heizstromes korrigiert wird.

Die Erhöhung  des Stromes ist so bemessen, dass der Hitzdraht wieder die ursprüngliche  Temperatur erreicht.

Auf diese Weise  wird eine eindeutige Relation zwischen Luftdurchsatz und Heizstrom gebildet.

Der Heizstrom  ist somit ein Maß für die angesaugte Luftmasse. Die Regelung auf konstante  Temperatur des Hitzdrahtes erfolgt wegen des kleinen Drahtquerschnittes sehr  schnell und ermöglicht Korrekturen innerhalb weniger Millisekunden.

Da ein  Verschmutzen der Hitzdrahtoberfläche das Ausgangssignal verändern kann, wird der  Hitzdraht nach jedem Abstellen des Motors eine Sekunde lang elekt⁲isch auf eine  Temperatur von ca. 1000°C gebracht und dabei von möglichen Verschmutzungen  gereinigt.

Der Befehl für  diesen Reinigungsprozess - das "Freibrennen" -kommt vom Steuergerät der  LH-Jetronic.

Das zusätzlich  im Hitzdraht-Luftmassenmesser untergebrachte Leerlaufpotentiometer dient zur  Leerlauf- Gemisch-Einstellung.

Korrigiert  durch die Wassertemperatur gelingt so eine optimale Gemischanpassung im gesamten  Zündungs-Kennfeldbereich.

Selbstverständlich ist der Weg vom großzügig dimensionierten Luftfilter bis zum  Verdichtereintritt so ausgebildet, daß auch hier möglichst geringe Druckverluste  entstehen.

Der einfache  Aufbau setzt sich auch bei der Kraftstoffversorgung fort.

Über  Kraftstoffbehälter, Pumpe und Feinfilter gelangt der Kraftstoff ohne  Druckspeicher direkt in die Einspritzbrücke bzw. an die Einspritzdüsen.

Als Messgröße  dient bei diesem System der Differenzdruck zwischen Benzindruck vor den  Einspritzventilen und Saugrohrdruck (Ladedruck). Dieser Differenzdruck muss  unter allen Betriebszuständen ca. 2,7 bar betragen.

Es gibt hier  keinen Unterschied zwischen System- und Steuerdruck wie bei der K-Jetronic.

Über das  zentrale Steuergerät der Einspritzanlage werden dann die entsprechenden Impulse  zum öffnen der Magnetventile der Einspritzdüsen gegeben.

 

Zusammenfassung

Alle  vorgenannten Maßnahmen zusammen ergeben Leistungswerte, die man vor kurzer Zeit  für nicht möglich gehalten hätte. Die erreichte Literleistung von knapp 110 kW/l  (150 PS/l) wurden bisher nur von Renntriebwerken erreicht. Die geschaffenen  Voraussetzungen sind so günstig, dass trotz der hohen Leistung mit einer für  Turbomotoren hohen Verdichtung von 8,0 gefahren werden kann.

Daraus  resultieren wiederum günstige Verbrauchswerte, gutes Ansprechverhalten und ein  bereits bei niedrigen Drehzahlen hohes Drehmoment.

Zu den  Verbrauchswerten bleibt noch zu sagen, dass eine in die Einspritzanlage  integrierte Schubabschaltung sowie eine optimierte Leerlauffüllungsregelung ein  übriges zu einer merklichen Verbesserung beitragen.

 

Getriebe

Die  Getriebeglocke entspricht der des Audi Quattros. Da jedoch durch höhere  Beanspruchung und andere Geschwindigkeitsbereiche beim "Audi Sport quattro" neue  breitere Zahnräder verbaut werden, wird, um diese Längenunterschiede zu  egalisieren, zwischen Getriebeglocke und Getriebedeckel eine 4 mm starke  Aluminiumscheibe eingefügt.

Beim  Hinterachsgetriebe ist lediglich die entsprechende Übersetzung von 35:9 Zähnen  (3,888) in das vom Rallye-quattro bekannte größere Gehäuse eingebaut worden.

Die  Sperrenbetätigung und Schaltung bleiben serienmäßig wie beim Audi quattro.

Ein hohes  Drehmoment muss beim "Audi Sport quattro" die Kupplung aufnehmen.

Der Durchmesser  von 240 mm bleibt zwar wie beim Audi Quattro gleich, jedoch wird statt der  Topfschwungradkupplung eine Flachschwungradkupplung verwendet und gleichzeitig  die Anpresskraft erhöht.

 

Fahrwerk

Das Fahrwerk  des "Audi Sport quattro" ist eine Abwandlung vom Audi Rallye-quattro.

Auffällig sind  hier besonders die vorne und hinten angebrachten Zugstreben, welche die  Querlenker mit der Karosserie starr verbinden.

Diese Streben  und die verstärkten Stabilisatoren geben dem gesamten Fahrwerk die nötige  Torsionssteifigkeit, um die hohen Querbeschleunigungen auch auf schlechtem  Untergrund zu erreichen.

Das komplette  Federbein mit Dämpfereinsatz stellt eine, an die Rallye-Version angelehnte  Neuentwicklung dar.

Ebenfalls aus  dem Rallye- und Rennsport wurden die verstellbaren Federteller übernommen.

Individuell  lassen sich damit nun alle Kundenwünsche in puncto Bodenfreiheit ohne viel  Aufwand realisieren (ca. ± 50 mm). Ausgeliefert wird der "Audi Sport quattro"  mit einer Grundeinstellung, für die alle Fahrwerkseinstelldaten festgelegt sind.

Bei einer  Abänderung der Fahrzeugbodenfreiheit muss also auf jeden Fall das Fahrzeug neu  eingestellt werden.

 

Bremsanlage

Üppig  dimensionierte belüftete Scheibenbremsen mit vorn und hinten je 295 mm  Durchmesser und 28 mm Stärke ergeben in Verbindung mit den 4-Kolben  Fest-Bremssätteln (Kolbendurchmesser: vorn 42 mm, hinten 32 mm) ein optimales  Verzögerungsvermögen.

Der "Audi Sport  quattro" ist serienmäßig mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgerüstet.

Das  elektronische Steuergerät wurde speziell für die Erfordernisse des  Allradantriebs entwickelt und baut auf die Erfahrungen der 2. Generation auf.

Die Logik  ermöglicht die Bremsregelung oberhalb ca. 3 km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit.

Falls  gewünscht, kann das ABS aber durch Betätigen eines Schalters außer Funktion  gesetzt werden. Dadurch wird für Rallyepiloten auf rutschigem Untergrund ein  Anstellen des Wagens durch kurzzeitiges gewolltes Blockieren möglich.

Ein Sperren des  Zwischen- und des Hinterachsdifferentials ist analog zu den übrigen  Audi-Allrad-Modellen bei Audi möglich und sinnvoll.

Auch hier wird  das ABS beim Betätigen der Sperre automatisch außer Funktion gesetzt, um den  hohen Grad an Stabilität und Lenkbarkeit nicht zu gefährden.

Ein kleiner  zusätzlicher Schwimmsattel übernimmt an der Hinterachse die Funktion der  Handbremse.

 

Lenkung

Auch der "Audi  Sport quattro" ist serienmäßig mit einer Servolenkung ausgestattet.

Diese erst  macht eine so präzise, direkte Lenkungsauslegung möglich, die einerseits  genügend "Feeling" des Straßenzustandes ermöglicht, andererseits aber auch den  Komfortansprüchen und der Notwendigkeit blitzschnellen Reagierens entgegenkommt.

 

Karosserie

Hier kann Audi  durch die Vielzahl seiner Modelle im Baukastensystem vorgehen.

Basis des "Audi  Sport quattro" ist bis zur B-Säule die Audi 80 Limousine, ab der B-Saule das  Audi Coupé.

Bei der  Bodengruppe stützt man sich vorn auf ein Teil des Audi Serien Quattros, wobei  hier sitzseitig 320 mm gekürzt werden. Das Hinterteil der Bodengruppe entspricht  wiederum dem des Audi 80 quattro mit angepasster und versetzter  Handbremsaufnahme.

Komplett  übernommen werden die Serientüren der Audi 80 Limousine.

Die Heckklappe  besteht aus glasfaserverstärktem Polyesterharz, wie es auch für den Frontspoi1er  des Audi quattro verwendet wird.

Kotflügel,  Seitenteile hinten. Dach, Motorhaube, Front- und Heckschürze werden von der Fa.  Seger und Hoffmann aus der Schweiz gefertigt und angeliefert.

Diese Teile  bestehen aus mehrschichtigem Kevlargewebe, Epoxidharz und verschiedenen  Zusätzen.

Die Herstellung  und Bearbeitung dieses extrem formsteifen und dennoch superleichten Materials  macht denn auch einen Großteil der Gesamtkosten des Audi Sport Quattros aus.  Besonderes Augenmerk muss deshalb vor allem bei Instandsetzungsarbeiten an der  Karosserie gelegt werden (Kosteneinsparung für Neuteile).

 

Innenausstattung

Der Innenraum  ist ergonomisch entsprechend dem sportlichen Charakter des Fahrzeugs entwickelt  worden. Dabei wurde der Komfort und die Sicherheit nicht vernachlässigt.

Die speziell  für den "Audi Sport quattro" entworfene Armaturentafel besteht auf der  Oberfläche aus flexiblem Kunststoff (Polyurethan).

Der  Schalttafeleinsatz mit Geschwindigkeitsmesser, Drehzahlmesser, Ladedruckanzeige,  Voltmeter und Kraftstoffanzeige sowie LCD-Digitaluhr wird durch drei im  optischen Sichtfeld in der Mittelkonsole untergebrachte Zusatzinstrumente für  Wassertemperatur- Öltemperatur- und Öldruckmesser ergänzt.

Alle  Instrumente sind in Durchleuchttechnik ausgeführt. Die am Tag weißen Ziffern  erscheinen nachts in einem angenehmen Dunkelrot.

Diese aus der  Fliegerei stammende Erkenntnis schont die Augen bei Nachtfahrten und verbessert  die Sicht nach draußen.

Die  nachfolgende Übersicht gibt einen Einblick in die umfangreiche und hochwertige  Serienausstattung, die so gut wie keine Wünsche mehr offen lässt.

- Neue  Armaturentafel
- Schriftzug "Sport quattro" auf der Armaturentafel rechts
- Lederbezogenes 4-Speichen-Sicherheitslenkrad
- Abblendbarer Sicherheitsinnenspiegel
- Abschließbarer Ablagekasten auf der Beifahrerseite mit Beleuchtung
- Klapp- und schwenkbare Sonnenblenden mit Make-up-Spiegel auf der  Beifahrerseite
- Mittelkonsole mit Ascher und Zigarettenanzünder
- Schalthebelknopf und -manschette in Leder
- Handbremshebelmanschette in Kunstleder
- Recaro-Sportsitze für Fahrer und Beifahrer mit zweifacher Lehnenverstellung
- In Höhe und Neigung einstellbare Rahmenkopfstützen mit Lederbezug
- Liegesitzeinrichtung für Fahrer und Beifahrer
- Ausgeformte Rücksitzbank mit im Kopfraumbereich angeformter Rückenlehne
- 4 Dreipunkt-Automatik-Sicherheitsgurte für vorn und hinten
- 2 Hosenträgergurte für Vordersitze (werden bei Lieferung beigelegt)
- Stoff- Lederkombination der Sitzbezüge für Fahrer und Beifahrersitz Lederbezug  für Rücksitzbank und Lehne
- Tür- und Seitenverkleidung mit Leder-Einlagen, Zierleisten oben und unten
- Fußraumauskleidung mit Veloursteppich und Trittschutz auf der Fahrerseite-  Spannhimmel mit eingenähten Pfostenverkleidungen
- Beifahrerhaltegriff im Dach
- Große Türablagetaschen
- Lange Türarmlehnen mit integriertem Griffbügel
- Gepäckraumauskleidung

Außenausstattung

    - In den  Frontspoiler integrierte Stoßfänger in Wagenfarbe
    - In die Heckschürze integrierte Stoßfänger in Wagenfarbe mit schwarzer  Blende
    - Verbundglas-Windschutzscheibe mit grünem Colorstreifen
    - Grüne Wärmeschutzverglasung
    - Luftleitschaufeln auf beiden Scheibenwischerarmen
    - Abschließbarer Kraftstoffbehälterdeckel
    - Leichtmetallräder in Speichendesign 9Jxl5
    - Stahlgürtelreifen 235/45 VR15 (Michelin)
    - Reserverad in Fahrbereifung
    - Schwarzer Heckspoiler
    - Schwarze Zierblende rechts und links neben Nummernschildeinprägung
    - Schwarzes durchgehendes Leuchtband zwischen SBBR-Leuchten

Funktionsausstattung

    -  Halogen-Hauptscheinwerfer
    - Blinkleuchten in Stoßfänger integriert
    - Schwarze SBBR-Leuchten
    - 2 Rückfahrleuchten
    - Zweistufenschaltung und Tipp-Wisch-Kontakt für  Scheiben-Wisch-Waschanlage
    - Heizbare Heckscheibe
    - Heckscheiben Wisch-Wasch-Anlage
    - Kombiniertes Lüftungs- und Heizungssystem mit 4-stufigem Gebläse,  Fußraumausströmer vorn und einstellbaren Ausströmern in der Schalttafel
    - Instrumenteneinsatz mit elektronischem Geschwindigkeitsmesser,  Kilometerzähler, Tageskilometerzähler,
    Ladedruckanzeige, LCD-Digital-Zeituhr, elektronischem Drehzahlmesser,  Voltmeter, Kraftstoffvorratsanzeige
    - Kontrollleuchten für:
    Fernscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Kühlflüssigkeitsstandanzeige,  Öldruck, Zentralhydraulik, Antiblockiersystem, Handbremse, heizbare  Heckscheibe, Sitzheizung, Batteriespannung
    - Zusatzinstrumente in der Mittelkonsole:
    Kühlmitteltemperaturanzeige, Öltemperatur- und Öldruckanzeige Zugschalter  mit Kontrollleuchten für zugeschaltete Differential-Sperren
    - Stereo-Kassetten-Radio-Anlage mit 4 Lautsprechern (Radio Brüssel II)  Überblendregler für Lautsprecher
    - Regelbare, rötliche Instrumentenbeleuchtung
    - Beleuchtung für Bedienelemente
    - Beleuchteter Ascher und Zigarettenanzünder in der Mittelkonsole
    - Elektrisch beheizbarer Fahrer- und Beifahrersitz
    - Innenleuchte mit Kontaktschalter an den Türen
    - Separate Gepäckraumleuchte
    - Servolenkung
    - Antiblockiersystem (ABS)
    - Doppelton-Fanfare
    - Doppelendrohr für Abgasanlage (Edelstahl)

Mehrausstattungen

sind für den  "Audi Sport quattro" ab Werk nicht vorgesehen.

Auf Wunsch  können jedoch in der KD-Werkstatt Brückenkopf vor Auslieferung Extras wie z. B.  elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel  links und rechts, Alarmanlage u. ä. eingebaut werden.

 

Farben  (Serienfarben ohne Mehrpreis)

    tornadorot
    kopenhagenblau
    alpinweiß
    malachitgrün

Preis

    bis    31.12.1984                   195 000 DM 

    vom  01.01.1985                   203 500 DM

 

 

Kontakt:

1. Vorsitzender:

Michael Locher

 

2. Vorsitzender:

Werner Ebner