| Einführung Sportquattro
Aus dem Serienquattro wurde der leistungsgesteigerte Audi Rallye-quattro entwickelt, der auf Anhieb im Automobilsport spektakuläre Erfolge erzielte. Unter anderem gewann AUDI 1982 die Rallye-Marken-Weltmeisterschaft und 1983 wurden Mikkola/Hertz Rallye-Fahrerweltmeister. 1984 wurde für AUDI zum totalen Erfolg. Neben der Markenweltmeisterschaft gewann AUDI mit Blomqvist/ Cederberg die Fahrer-Weltmeisterschaft und Mikkola/Hertz wurden Vizeweltmeister. Um auch in den kommenden Jahren den technischen Fortschritt gegen die stark nachrüstende Konkurrenz von Lancia, Peugeot, Nissan und ab 1986 auch Porsche verteidigen zu können, entstand 1983 auf dem Reißbrett der "Audi Sport quattro. Mit dem neuen, ab Dezember 1984 ausgelieferten "Audi Sport quattro" setzt AUDI nunmehr einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung technisch hochwertiger und enorm leistungsstarker Automobile mit überlegenen Fahreigenschaften. 225 kW/306 PS Leistung, eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 250 km/h und überragende Beschleunigungswerte (0 - 100 km/h in ca. 4,9 sec.) sind die eindrucksvollen Glanzlichter dieses Vollblut-Sportcoupés. Durch den gegenüber dem Serien- und dem "Rallye-quattro" um 300 mm verkürzten Radstand wurde der neue 2+2 sitzige "Audi Sport quattro" leichter, noch wesentlich handlicher und damit selbst auf den winkligsten Rallyepfaden problemlos und außerordentlich behände manövrierbar. Die Fahreigenschaften, insbesondere die Richtungsstabilität und der Vortrieb auch unter extremen Straßenverhältnissen, sind auch für den kompakten Audi "Audi Sport quattro" durch den permanenten Allradantrieb beispielhaft. Der "Audi Sport quattro" wird die Basis für alle zukünftigen Werkseinsätze im Rallye-Sport sein. Darüber hinaus bietet er allen im Sport ambitionierten Privatfahrern sowie potenten Tunern die Möglichkeit, sich erfolgreich im Automobilsport zu betätigen. Gleichzeitig wendet sich der "Audi Sport quattro" aber auch an jenen ganz speziellen Kundenkreis, der - ohne aktiver Automobilsportler zu sein - die Faszination des gelassenen, überlegenen Fahrens in einem komfortablen Sportcoupé höchster Wertmaßstäbe schätzt. So ist der "Audi Sport quattro" auch sinnfälliger Ausdruck eines in jeder Hinsicht einzigartigen Automobils, das dem verantwortungsbewussten Fahrer über den automobilistischen Alltag hinaus eine neue Dimension des Fahrens erschließt und ihm das gediegene Prestige technischer Kennerschaft und die dazu gehörige Exklusivität verleiht.
Betreuung und Kundendienst Der "Audi Sport quattro" ist ein völlig neues Auto, das mit dem Audi quattro nur den Namen gemeinsam hat. Für die Kundendienst-Betreuung muss daher ein möglichst kostenoptimaler, unkonventioneller neuer Weg beschritten werden. Alle "normalen" Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben können von allen V.A.G. Partnern wahrgenommen werden. Für die Durchführung dieser Aufgaben steht eine Betriebsanleitung und ein Heft "Instandhaltung genau genommen" zur Verfügung. Bei schwierigen Kundendienstfragen und/oder Unklarheiten ist die für die Betreuung installierte KD-Kontaktstelle in Ingolstadt einzuschalten. Die Durchführung spezieller Instandsetzungen erfolgt in der Bundesrepublik Deutschland über die konzerneigenen Kundendienstwerkstätten der Werke Ingolstadt, Neckarsulm und Wolfsburg. In den europäischen Volumenmärkten und den USA erfolgt diese Betreuung durch Betriebe der Kundendienst-Organisation des Importeurs.
Technische Daten
Motor Nach der Präsentation des Turbomotors 3. Generation im neuen Audi 200 Turbo erfolgte zur IAA 83 die Vorstellung "Turbomotor 4. Generation" im "Audi Sport quattro". Losgelöst von den engen Zwängen der Großserienfabrikation setzt AUDI neue Maßstäbe bei der Entwicklung von Hochleistungsmotoren. Noch nie wurden, wie hier, im Serienautomobilbau alle technischen Möglichkeiten zur Leistungssteigerung nebeneinander eingesetzt. Neben der bereits aus dem Audi 200 Turbo und Audi quattro bekannten Abgasturboaufladung ist hier der auffälligste Unterschied die Verwendung eines Zylinderkopfes mit 4-Ventilen pro Zylinder. Aber auch im Motorumfeld wurde alles getan, um dem "Audi Sport quattro" einen Motor mitzugeben, der in Bezug auf Leistung, Gewicht, Verbrauch und Abmessungen alles in den Schatten stellt, was von bisherigen Hochleistungsmotoren bekannt ist. Unter den gegebenen Voraussetzungen genügt dem Fünfzylinder-Reihenmotor ein Hubraum von 2,13L, um eine Leistung von 225 kW/306 PS zu erreichen. Die Reduzierung des Hubraums von normalerweise 2,14L auf 2,13L wurde nötig, um trotz des für Turbomotoren im Wettbewerb festgelegten "Turbo-Faktors" von 1,4 unter 3L Hubraum zu bleiben (2,14L x 1,4 = 3,008L; 2,13L x 1,4 = 2,986L). Dies ist wichtig, da Fahrzeuge mit Weniger als 3L Hubraum laut Reglement unter 1000 kg wiegen dürfen. Entsprechend der Funktion des "Audi Sport quattro" als zukünftiges Siegerauto auf den nationalen und internationalen Rallyepisten ist das Gesamtkonzept des Motors so ausgelegt, dass für den sportlichen Einsatz eine weitere Leistungssteigerung auf 450 - 500 PS recht einfach möglich ist. Um das Mehrgewicht des 4-ventiligen Zylinderkopfes sowie des üppig dimensionierten Ladeluftkühlers und des größeren Turboladers aufzufangen, ist ein Motorblock aus Aluminium eingesetzt. Der bereits in vielen Vorversuchen und vor allem im Rallye-Sport erprobte Motorblock ist um 23 kg leichter als der bisher bekannte Fünfzylindermotorblock in Graugussausführung. Beim "Audi Sport quattro" kommt eine neue Technologie für Motorblöcke aus Aluminium zum Einsatz, wobei dünnwandige Graugussbuchsen von einer Aluminium-Legierung umgossen sind. Von den zahlreichen Möglichkeiten Aluminium-Motorblöcke herzustellen, hat sich diese Methode für AUDI als günstigste herausgestellt. Da der neue Zylinderkopf ebenfalls Aluminium besteht, handelt es sich um den ersten "Voll-Aluminium-Motor", den AUDI der Öffentlichkeit vorstellt. Völlig neu ist auch der Zylinderkopf. 4 Ventile pro Zylinder bieten gleichermaßen bei, Renn- und Straßenmotoren bessere Voraussetzungen in vielen Kriterien. Hauptvorteile sind: - Bessere Füllung, Die Anordnung von 4 Ventilen pro Zylinder erforderte für AUDI die Neukonzeption eines Querstromzylinderkopfes. Dieser stellt in Bezug auf Frischgas- und Abgas-Durchsatz und damit auch in Richtung Drehfreudigkeit und Leistung sicher das Optimum dar. Aus dem Rennsport kommen Einflüsse und Erkenntnisse hinsichtlich Brennraumform und Ventilwinkel Besonders der Trend zu kleinen Ventilwinkeln und damit weg von großen Ventilen, wurde von AUDI konsequent durchgeführt. Der extrem kleine Ventilwinkel im "Audi Sport quattro" von 25° ergibt außergewöhnlich günstige Bedingungen, auch in Hinsicht auf eine möglichst kompakte Brennraumform. Durch die schmale Bauweise des ersten 4-Ventil-Querstrom-Zylinderkopfes für einen Fünfzylinder-Reihenmotor konnten zudem auch weitere Vorteile genutzt werden. So ist es möglich, die beiden eng nebeneinander liegenden Nockenwellen über ein schräg verzahntes Zahnradpaar miteinander zu koppeln. Über einen Zahnriemen wird nur die Auslassnockenwelle direkt angetrieben. Ebenso konnte durch diese kompakte Bauweise das Mehrgewicht des 4-Ventil-Zylinderkopfes so gut wie kompensiert werden. Einen neuen Weg ist Audi auch in der Anordnung der Ventile zueinander gegangen. Nicht gegenüber oder über Kreuz stehen die Ein- und Auslassventile zueinander, sondern unsymmetrisch nebeneinander. Das ermöglicht neben dem kleinen Ventilwinkel eine günstige Konzentration des Brennraumes unterhalb der Auslassventile. Diese stehen parallel zur Zylinderrichtung, während die Einlassventile in einem Winkel von 25 ° schräg nach außen geneigt sind. Die Zündkerze befindet sich verbrennungsgünstig genau in der Mitte zwischen den 4 Ventilen. Die schon beim Saugmotor günstigen Werte, die sich mit Motoren mit 4 Ventilen pro Zylinder erreichen lassen, ergeben zusammen mit der Turboabgasaufladung noch bessere Ergebnisse. Im Zylinderkopf und auch im Umfeld dieses Motors spiegelt sich die langjährige Erfahrung von AUDI mit aufgeladenen Motoren wieder.
Ansaugsystem Um saugseitig sicherzustellen, dass jedem Zylinder sowohl die gleiche Luft- als auch Kraftstoffmenge zugeführt wird, verwendet Audi beim Sport quattro Motor ein zweiflutiges Ansaugsystem. Der besonders strömungsgünstig ausgelegte Ansaugkrummer beinhaltet neben den Öffnungen für die Einspritzventile auch die Wasserführung aus dem Zylinderkopf. Um möglichst geringe Druckverluste zwischen Saugrohr bzw. Drosselklappe und Ladeluftkühler zu erreichen, wurde der Abstand zwischen diesen beiden Bauteilen minimiert (ca. 150 mm beim. "Audi Sport quattro" gegenüber ca. 600 mm beim Audi quattro).
Antipumpregler Neu ist auch ein dem Ladeluftkühler vor geschalteter Antipumpregler. Die Steuerung des Ladedruckes im Schiebebetrieb erfolgt ansaugseitig durch den Antipumpregler, dessen Druckkammer über die Steuerleitung mit dem Saugrohr verbunden ist. Der beim Schließen der Drosselklappe im Saugrohr entstehende Unterdruck öffnet das Umluftventil, so dass die Ladeluft über die Bypassleitung zur Saugseite des Verdichters zurückströmen kann. Dadurch können Druckstöße in den Ladeluftleitungen verhindert und das Ansprechverhalten verbessert werden.
Ladeluftkühler Der extrem große Ladeluftkühler ist in den Abmessungen vom Rallye-quattro übernommen. Neben minimalem Druckverlust wurde auf optimale Abkühlung besonderer Wert gelegt. So gelingt es, die bei maximaler Aufladung auf 140° C erhitzte Luft im Ladeluftkühler auf 60° C rückzukühlen. Diese Abkühlung ist beim neuen Audi Fünfzylinder-Turbomotor neben dem 4 Ventil-Zylinderkopf eine der Grundvoraussetzungen, um die angestrebten Leistungswerte zu erreichen.
Abgaskrümmer Entscheidenden Einfluss auf eine hohe Leistung beim Turbomotor besitzt der Abgaskrümmer. Versuche haben gezeigt, dass die optimale Wirksamkeit erreicht wird, wenn jeder Abgasstrang möglichst nahe bis zum Turbinengehäuse geführt werden kann. Der Motor des "Audi Sport quattro" besitzt einen gegossenen Abgaskrümmer, bei dem sich die fünf Abgasströme erst knapp vor dem Eintritt in das Turbinengehäuse vereinen. An dieser Stelle sitzt auch das Ladedruckregelventil, welches den maximalen Ladedruck auf ca. 1,04 bar Überdruck begrenzt. Durch diese Anordnung und die genaue Abstimmung der einzelnen Abgasströme der Zylinder in Hinsicht auf Lange und Zusammenführung gelingt es, die im Abgas steckende Energie am besten auszunutzen. Turbolader und Ladedruckregelventil sind so angeordnet, dass bestmögliche Strömungsverhältnisse vorliegen. Alle Anordnungen zusammen sind so ausgelegt, dass für die Weiterentwicklung dieses Motors zum Rallye-Motor die günstigsten Voraussetzungen herrschen. So gesehen wird sich das Rallyeantriebsaggregat mit 332 kW/450 PS vom Serienmotor mit 225 kW/306 PS - bis auf Änderungen im Ölkreislauf (Trockensumpfschmierung) - äußerlich kaum unterscheiden.
Zündung AUDI hat die Aktivitäten mit dem Audi quattro schon immer als Einführung neuester Technologien gesehen. Diese Tradition wird auch beim neuen "Audi Sport quattro" fortgeführt. Aber auch bereits bewährte Techniken, wie die voll elektronische Zündanlage mit Kennfeldsteuerung des Audi 200 Turbo, finden im "Audi Sport quattro" Anwendung. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein in die Zündanlage integriertes Fehlerüberwachungssystem, mit dem alle zur Eingangsperipherie gehörenden Sensoren und Schalter selbständig überprüft werden. Auftretende Fehler werden wie beim neuen Audi 200 Turbo über eine Fehlerlampe im Schalttafeleinsatz angezeigt und können mit Hilfe von Leerlaufschalter und Bremspedal über die codierte Anzeige im Drehzahlmesser lokalisiert werden (siehe voll-elektronische Zündung Audi 200 Turbo).
Einspritzanlage Erstmalig findet bei Audi-Turbomotoren eine neue, vollelektronische Einspritzanlage Verwendung. Die eingebaute Bosch LH-Jetronic (L steht für Luftmasse, H steht für Hitzdraht) gilt nach dem heutigen Stand der Technik als modernste ihrer Art. Bei ihr wird im Gegensatz zu bisherigen Einspritzanlagen nicht die Luftmenge sondern die Luftmasse gemessen. Im Unterschied zur Luftmengenmessung lassen sich folgende Vorteile aufzeigen: - Keine Messfehler beim Fahren in großer Höhe Funktion: Der Hitzdraht-Luftmassenmesser arbeitet nach dem "Konstant-Temperatur-Prinzip". Der Hitzdraht ist Teil einer Brückenschaltung, deren Diagonalspannung durch Veränderung des Heizstroms auf Null geregelt wird. Wenn die Luftmasse zunimmt, wird der Draht gekühlt, und der Widerstand nimmt ab. Dies führt zu einer Veränderung der Spannungsverhältnisse in der Steuerung, welche von der Regelschaltung sofort durch die Erhöhung des Heizstromes korrigiert wird. Die Erhöhung des Stromes ist so bemessen, dass der Hitzdraht wieder die ursprüngliche Temperatur erreicht. Auf diese Weise wird eine eindeutige Relation zwischen Luftdurchsatz und Heizstrom gebildet. Der Heizstrom ist somit ein Maß für die angesaugte Luftmasse. Die Regelung auf konstante Temperatur des Hitzdrahtes erfolgt wegen des kleinen Drahtquerschnittes sehr schnell und ermöglicht Korrekturen innerhalb weniger Millisekunden. Da ein Verschmutzen der Hitzdrahtoberfläche das Ausgangssignal verändern kann, wird der Hitzdraht nach jedem Abstellen des Motors eine Sekunde lang elektisch auf eine Temperatur von ca. 1000°C gebracht und dabei von möglichen Verschmutzungen gereinigt. Der Befehl für diesen Reinigungsprozess - das "Freibrennen" -kommt vom Steuergerät der LH-Jetronic. Das zusätzlich im Hitzdraht-Luftmassenmesser untergebrachte Leerlaufpotentiometer dient zur Leerlauf- Gemisch-Einstellung. Korrigiert durch die Wassertemperatur gelingt so eine optimale Gemischanpassung im gesamten Zündungs-Kennfeldbereich. Selbstverständlich ist der Weg vom großzügig dimensionierten Luftfilter bis zum Verdichtereintritt so ausgebildet, daß auch hier möglichst geringe Druckverluste entstehen. Der einfache Aufbau setzt sich auch bei der Kraftstoffversorgung fort. Über Kraftstoffbehälter, Pumpe und Feinfilter gelangt der Kraftstoff ohne Druckspeicher direkt in die Einspritzbrücke bzw. an die Einspritzdüsen. Als Messgröße dient bei diesem System der Differenzdruck zwischen Benzindruck vor den Einspritzventilen und Saugrohrdruck (Ladedruck). Dieser Differenzdruck muss unter allen Betriebszuständen ca. 2,7 bar betragen. Es gibt hier keinen Unterschied zwischen System- und Steuerdruck wie bei der K-Jetronic. Über das zentrale Steuergerät der Einspritzanlage werden dann die entsprechenden Impulse zum öffnen der Magnetventile der Einspritzdüsen gegeben.
Zusammenfassung Alle vorgenannten Maßnahmen zusammen ergeben Leistungswerte, die man vor kurzer Zeit für nicht möglich gehalten hätte. Die erreichte Literleistung von knapp 110 kW/l (150 PS/l) wurden bisher nur von Renntriebwerken erreicht. Die geschaffenen Voraussetzungen sind so günstig, dass trotz der hohen Leistung mit einer für Turbomotoren hohen Verdichtung von 8,0 gefahren werden kann. Daraus resultieren wiederum günstige Verbrauchswerte, gutes Ansprechverhalten und ein bereits bei niedrigen Drehzahlen hohes Drehmoment. Zu den Verbrauchswerten bleibt noch zu sagen, dass eine in die Einspritzanlage integrierte Schubabschaltung sowie eine optimierte Leerlauffüllungsregelung ein übriges zu einer merklichen Verbesserung beitragen.
Getriebe Die Getriebeglocke entspricht der des Audi Quattros. Da jedoch durch höhere Beanspruchung und andere Geschwindigkeitsbereiche beim "Audi Sport quattro" neue breitere Zahnräder verbaut werden, wird, um diese Längenunterschiede zu egalisieren, zwischen Getriebeglocke und Getriebedeckel eine 4 mm starke Aluminiumscheibe eingefügt. Beim Hinterachsgetriebe ist lediglich die entsprechende Übersetzung von 35:9 Zähnen (3,888) in das vom Rallye-quattro bekannte größere Gehäuse eingebaut worden. Die Sperrenbetätigung und Schaltung bleiben serienmäßig wie beim Audi quattro. Ein hohes Drehmoment muss beim "Audi Sport quattro" die Kupplung aufnehmen. Der Durchmesser von 240 mm bleibt zwar wie beim Audi Quattro gleich, jedoch wird statt der Topfschwungradkupplung eine Flachschwungradkupplung verwendet und gleichzeitig die Anpresskraft erhöht.
Fahrwerk Das Fahrwerk des "Audi Sport quattro" ist eine Abwandlung vom Audi Rallye-quattro. Auffällig sind hier besonders die vorne und hinten angebrachten Zugstreben, welche die Querlenker mit der Karosserie starr verbinden. Diese Streben und die verstärkten Stabilisatoren geben dem gesamten Fahrwerk die nötige Torsionssteifigkeit, um die hohen Querbeschleunigungen auch auf schlechtem Untergrund zu erreichen. Das komplette Federbein mit Dämpfereinsatz stellt eine, an die Rallye-Version angelehnte Neuentwicklung dar. Ebenfalls aus dem Rallye- und Rennsport wurden die verstellbaren Federteller übernommen. Individuell lassen sich damit nun alle Kundenwünsche in puncto Bodenfreiheit ohne viel Aufwand realisieren (ca. ± 50 mm). Ausgeliefert wird der "Audi Sport quattro" mit einer Grundeinstellung, für die alle Fahrwerkseinstelldaten festgelegt sind. Bei einer Abänderung der Fahrzeugbodenfreiheit muss also auf jeden Fall das Fahrzeug neu eingestellt werden.
Bremsanlage Üppig dimensionierte belüftete Scheibenbremsen mit vorn und hinten je 295 mm Durchmesser und 28 mm Stärke ergeben in Verbindung mit den 4-Kolben Fest-Bremssätteln (Kolbendurchmesser: vorn 42 mm, hinten 32 mm) ein optimales Verzögerungsvermögen. Der "Audi Sport quattro" ist serienmäßig mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgerüstet. Das elektronische Steuergerät wurde speziell für die Erfordernisse des Allradantriebs entwickelt und baut auf die Erfahrungen der 2. Generation auf. Die Logik ermöglicht die Bremsregelung oberhalb ca. 3 km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit. Falls gewünscht, kann das ABS aber durch Betätigen eines Schalters außer Funktion gesetzt werden. Dadurch wird für Rallyepiloten auf rutschigem Untergrund ein Anstellen des Wagens durch kurzzeitiges gewolltes Blockieren möglich. Ein Sperren des Zwischen- und des Hinterachsdifferentials ist analog zu den übrigen Audi-Allrad-Modellen bei Audi möglich und sinnvoll. Auch hier wird das ABS beim Betätigen der Sperre automatisch außer Funktion gesetzt, um den hohen Grad an Stabilität und Lenkbarkeit nicht zu gefährden. Ein kleiner zusätzlicher Schwimmsattel übernimmt an der Hinterachse die Funktion der Handbremse.
Lenkung Auch der "Audi Sport quattro" ist serienmäßig mit einer Servolenkung ausgestattet. Diese erst macht eine so präzise, direkte Lenkungsauslegung möglich, die einerseits genügend "Feeling" des Straßenzustandes ermöglicht, andererseits aber auch den Komfortansprüchen und der Notwendigkeit blitzschnellen Reagierens entgegenkommt.
Karosserie Hier kann Audi durch die Vielzahl seiner Modelle im Baukastensystem vorgehen. Basis des "Audi Sport quattro" ist bis zur B-Säule die Audi 80 Limousine, ab der B-Saule das Audi Coupé. Bei der Bodengruppe stützt man sich vorn auf ein Teil des Audi Serien Quattros, wobei hier sitzseitig 320 mm gekürzt werden. Das Hinterteil der Bodengruppe entspricht wiederum dem des Audi 80 quattro mit angepasster und versetzter Handbremsaufnahme. Komplett übernommen werden die Serientüren der Audi 80 Limousine. Die Heckklappe besteht aus glasfaserverstärktem Polyesterharz, wie es auch für den Frontspoi1er des Audi quattro verwendet wird. Kotflügel, Seitenteile hinten. Dach, Motorhaube, Front- und Heckschürze werden von der Fa. Seger und Hoffmann aus der Schweiz gefertigt und angeliefert. Diese Teile bestehen aus mehrschichtigem Kevlargewebe, Epoxidharz und verschiedenen Zusätzen. Die Herstellung und Bearbeitung dieses extrem formsteifen und dennoch superleichten Materials macht denn auch einen Großteil der Gesamtkosten des Audi Sport Quattros aus. Besonderes Augenmerk muss deshalb vor allem bei Instandsetzungsarbeiten an der Karosserie gelegt werden (Kosteneinsparung für Neuteile).
Innenausstattung Der Innenraum ist ergonomisch entsprechend dem sportlichen Charakter des Fahrzeugs entwickelt worden. Dabei wurde der Komfort und die Sicherheit nicht vernachlässigt. Die speziell für den "Audi Sport quattro" entworfene Armaturentafel besteht auf der Oberfläche aus flexiblem Kunststoff (Polyurethan). Der Schalttafeleinsatz mit Geschwindigkeitsmesser, Drehzahlmesser, Ladedruckanzeige, Voltmeter und Kraftstoffanzeige sowie LCD-Digitaluhr wird durch drei im optischen Sichtfeld in der Mittelkonsole untergebrachte Zusatzinstrumente für Wassertemperatur- Öltemperatur- und Öldruckmesser ergänzt. Alle Instrumente sind in Durchleuchttechnik ausgeführt. Die am Tag weißen Ziffern erscheinen nachts in einem angenehmen Dunkelrot. Diese aus der Fliegerei stammende Erkenntnis schont die Augen bei Nachtfahrten und verbessert die Sicht nach draußen. Die nachfolgende Übersicht gibt einen Einblick in die umfangreiche und hochwertige Serienausstattung, die so gut wie keine Wünsche mehr offen lässt. - Neue Armaturentafel Außenausstattung - In den Frontspoiler integrierte Stoßfänger in Wagenfarbe Funktionsausstattung - Halogen-Hauptscheinwerfer Mehrausstattungen sind für den "Audi Sport quattro" ab Werk nicht vorgesehen. Auf Wunsch können jedoch in der KD-Werkstatt Brückenkopf vor Auslieferung Extras wie z. B. elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel links und rechts, Alarmanlage u. ä. eingebaut werden.
Farben (Serienfarben ohne Mehrpreis) tornadorot Preis bis 31.12.1984 195 000 DM vom 01.01.1985 203 500 DM
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Kontakt: 1. Vorsitzender: Michael Locher
2. Vorsitzender: Werner Ebner |