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Der Allradantrieb und die Entstehung des Audi Quattro
wie alles begann...
...alles fängt einmal klein an. Auch die Quattro-Ära bei Audi. Sie begann bei etlichen Kältegraden viele Kilometer nördlich des Polarkreises. Wie jedes Jahr, so war auch im Februar 1977 ein Tross von Testfahrern und Ingenieuren mit einigen Neuentwicklungen und Begleitfahrzeugen zu Kältetests in Nordschweden unterwegs. Mit dabei Jörg Bensinger, Leiter des Fahrwerkversuchs, der damals einen Iltis, das Nachfolgemodell des Bundeswehr-Geländewagens DKW Munga über die vereisten Pisten kutschierte. „Ein Allradfahrzeug mit mehr Leistung als die 75 PS des Iltis – das wärs", soll Bensinger nach der Rückkehr aus dem hohen Norden seinem damaligen Chef Ferdinand Piech vorgeschwärmt haben.
Bensingers Worte müssen auf fruchtbaren Boden gefallen sein. Jedenfalls bekam er grünes Licht, ein Allradprojekt, wenn dem auch auf kleiner Flamme, in Ingolstadt anzugehen. Knapp ein Dutzend Männer aus den Abteilungen Fahrwerk und Karosserie machten sich im Frühjahr 1977 daran, auf der Basis des damaligen Audi 80 mit vorhandenen Teilen und einem Fünfzylinder-Turbomotor aus dem Audi 200 den ersten Allrad-Prototyp aufzubauen.
Im Januar 1978 konnte Ferdinand Piech, damals bei Audi Vorstandsmitglied für den Bereich Entwicklung, erstmals den A1 dem Wolfsburger Vertriebsvorstand Werner Schmidt präsentieren. Die Vorstellung geriet zum Triumph. Auf der tief verschneiten Turracher Höhe in den österreichischen Alpen - hier gibt es Steigungen von über 30 Prozent - wurden von anderen Firmen gerade Schneeketten getestet, als ein sommerbereifter Allrad Audi mühelos selbst ärgste Anstiege aus dem Stand meisterte.
Der Mai des gleichen Jahres brachte dann die endgültige Entscheidung. Als VW-Chef Toni Schmücker zur Allrad-Vorstellung nach Ingolstadt kam, gab es der Jahreszeit gemäß weder Eis noch Schnee, dafür aber eine hilfsbereite bayerische Feuerwehr, die eine steile Wiese unter Wasser setzte und so für erforderliche Glätte sorgte. Der Audi ließ sich davon nicht beeindrucken, wohl aber Toni Schmücker vom A1. Jetzt bekam das Projekt Allrad auch den Segen von ganz oben. Die Zeit bis zum März 1980, als der Audi quattro auf dem Genfer Automobilsalon seine Weltpremiere vor der Öffentlichkeit erlebte, steckte für die Ingenieure in Ingolstadt voller Stress. Manche der Probleme, die das neue System aufwarf, waren nur mit Geniestreichen zu lösen. Aber: Der große Wurf gelang, die Presse überschlug sich fast vor Begeisterung.
Zunächst sollte das Projekt ,quattro' limitiert bleiben. Erst 1982 gab es mit dem Audi 80 quattro, dem 1984 dann Audi 90, 100 und 200 quattro folgten, den Einstieg in die Allrad-Serienfabrikation. Heute sind alle Audi Modelle bis auf das Cabriolet mit Vierradantrieb erhältlich.
Der Finne Hannu Mikkola mit seinem schwedischen Beifahrer Arne Hertz waren das erste Rallye-Team, das von Audi verpflichtet wurde. Die beiden sollten bis zum Ausstieg von Audi aus der Rallye-Szene dabeibleiben. Das zweite Premieren-Team: die Französin Michele Mouton mit der Copilotin Fabrizia Pons aus Italien. Asse wie Stig Blomqvist/ Björn Cederberg und Walter Röhrl/ Christian Geistdörfer stießen später hinzu. Den ersten Quattro-Sieg durfte Mikkola 1981 in Schweden feiern, den letzten fuhr Walter Röhrl 1985 in San Remo heraus.
Zwischen der Rallye Monte Carlo von 1981 und der Portugal Rallye 1986 gab es für Audi zweimal Marken- und Fahrerweltmeisterschaft, Audi hatte mit dem Allrad-Prinzip Maßstäbe gesetzt.
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Kontakt: 1. Vorsitzender: Michael Locher
2. Vorsitzender: Werner Ebner |